Freitag, 16. August 2013

Denali National Park (03.08.-05.08.)

Am 02.08. waren nun endlich alle Tourteilnehmer beisammen und es folgte das 1. Gruppenmeeting bzw. Tourbriefing und das 1. gemeinsame Dinner in Anchorage. Wir sind insg. Zu 8t mit einem 50% Deutschanteil, der neben mir durch Natalie (Tourguide), Thorsten (aus Nürnberg) und Uli (aus Hamburg) repräsentiert wird. Zusätzlich sind noch Evelien aus Holland und Mary, Nancy & Dave (Tourguide) aus USA dabei. Multikulti ist zwar anders aber die Gruppengröße ist perfekt. Wir haben alle super viel Platz im Truck und das Kochen ist auch nicht zu aufwendig (wenn man bedenkt, dass bis zu 18 Leute mitfahren können). Es wurde die Tour besprochen und wir haben Koch- und Zeltgruppen gebildet. Jede Kochgruppe ist abwechselnd für Frühstück, Lunch und Dinner eines Tages zuständig und unsere 1. Amtshandlung war daher eine Großshoppingtour im Fredmeyers (ähnlich Walmart), um alle Lebensmittel für die nächsten 5 Tage einzukaufen. Kühlmöglichkeiten sind natürlich im Truck vorhanden. Dazu muss man wissen, dass die Preise außerhalb von Anchorage rapide ansteigen (und Anchorage ist schon nicht günstig) und die Anzahl an großen Supermärkten Richtung Norden nimmt ebenfalls stetig ab. Jede Gruppe bekam ein Budget von 120 USD und konnte nun nach Lust und Laune für die jeweiligen Mahlzeiten einkaufen. Hört sich einfach an, ist es aber nicht..amerikanische Supermärkte sind echt besch......wenn man sie nicht kennt. Und man braucht gefühlte Stunden, um die benötigten Dinge zu finden. Allein um Frischkäse zu kaufen, der nicht 0% Fett oder 100 ungewünschte Zusätze enthält oder gar ein Analoglebensmittel ist (= „Better than Creme Cheese“, was auch immer das dann ist), brauchte ich ca. 10 Minuten. Trotzdem waren wir am Ende erfolgreich und die nächste Herausforderung war anschließend alles im Truck zu verstauen, wow was für eine Lebensmittelschlacht ;)
Und dann gings endlich los Richtung Denali National Park, wo der berühmte Mount McKinley, auch bekannt als Mount Denali, zuhause ist. Der Berg, auf dem angeblich die kälteste Temperatur weltweit gemessen wurde..brrrr....Angekommen am Rande des Parks (nach ca. 3-4 Stunden Fahrt), ging es nun zuerst ans Zelte aufbauen und sich mit dem Campingleben vertraut machen. Personenzelte, Koch- und Esszelte, Kochgeschirr, Propantank, etc. Die erste Nacht im Zelt war ebenfalls unerwartet angenehm, wir haben geschlafen wie die Bären und kalt war es auch nicht. Sind immerhin noch ca. 10°C nachts und ich habe ja ganz tolle Merinoschlafunterwäsche ;) Ganz ungewohnt ist, dass es nachts nicht dunkel wird. Die Sonne geht ca. gegen 22Uhr unter, aber es bleibt immer ein Dämmerlicht zurück und zwar die ganze Nacht. Keine Dunkelheit, kein Mond. Taschenlampe für den nächtlichen Kloweg ist also unnötig. Nur die Mosquitos, ja, die sind schon der Hammer..mehr sag ich nicht sonst kommt keiner mehr nach Alaska. Ich darf auch nicht meckern, im Gegensatz zu Ulli, die wirklich in 1 Nacht >50 Stiche (auch auf Kopf, Auge, Nase, ÜBERALL) abbekommen hat (allerdings nicht im Denali NP), habe ich nur ca. 20 kleine Stiche die eher nach Flohbisse aussehen und meine Arme, Hände und Schultern zieren. Vielleicht ists auch ne unheilbare Busch-Hautkrankheit, ich beobachte es mal weiter..:-/

Am nächsten Tag ging es dann bereits um 7:00 Richtung NP los, was bedeutete 6:00 Uhr Frühstück. Und wer war fürs Frühstück zuständig? Genau: Ich, natürlich. Also: 5:15Uhr aufstehen...YEAH...gähn. Im NP angekommen stiegen wir dann in einen Tourbus um, der in 8 Stunden durch den ganzen Park fährt und immer dann anhält wenn jemand „STOP, BEAR at 9 o´clock“ oder „MOOSE at 3 o´clock“ ruft. Und was gabs zu sehen: 14 Bären (große und kleine, braune und schwarze), einige Elche und Karibus, Eichhörnchen und eine atemberaubende Berg- und Flusslandschaft. Leider habe ich nur meine kleine Digicam und nicht wie die anderen eine schöne „große“ anständige Kamera dabei. Aber auch wenn die Fotos nicht nobelpreisverdächtig sind, bekommt man doch hoffentlich einen kleinen Eindruck von der wirklich außerordentlich beeindruckenden Landschaft des Parks.
Abends beim Pizza essen gab es dann erstmal etwas zu Lachen, da jeder an seinen Pass gedacht hatte, außer Mary, die als eine der Amerikanerinnen eigentlich wissen sollte, dass sie trotz ihren 33 Jahren kein Bier ohne ID bekommt..haha.
Am nächsten Tag gings wieder in den Park, diesmal zum Wandern und Bären suchen. Leider, oder sollte ich sagen Gott sei Dank, haben wir die Bären Mama mit den 2 Kleinen nicht mehr Auge in Auge angetroffen, hatten zwar Bärenspray dabei aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mir wirklich eine leibhaftige Gegenüberstellung wünsche. Die Anwesenheit der Bären war durch den allgegenwärtigen „Bear poop“ nur allzu deutlich und während des Lunchs auf einem grünen Hügel hat sich dann doch jeder dabei ertappt, wie er hin und wieder mehr hektisch als gelassen einen Blick hinter sich warf, um nach Meister Petz Ausschau zu halten.
Der Denali NP ist auf jeden Fall eine Garantie um Braunbären, Elche und Karibus zu sehen. Mal läuft ein Karibu neben dem Bus her oder über die Straße in nächster Nähe, dann trifft man die Bärenmama mit 2 Cubs, die wild miteinander kämpfen (davon hab ich ein cooles Video, ist aber leider zu groß zum Uploaden), dann läuft ne Bärenfamilie an der Straße entlang, etc.

Und hier ein paar Bilder zum Geschriebenen:

Die Gruppe (von links nach rechts): Mary (US), Nancye (US), Natalie (Tourguide, Ger), Ulli (Ger), Ich, Thorsten (Ger), Evelien (NL).

 Unser (Eveliens und meins) Zelt, in 5 min auf- und abbaubar.
 Unser 1. Campground am See Nähe Denali NP mit Truck, Koch- und Esszelt.

 Kochzelt mit Gaskocher und Handwaschstation vorm Eingang, Luxus!

Unsere Tourguides Nat & Dave

Denali NP:
















Searching the bears...brrrr...


2 Kommentare:

  1. Hallo und herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag in der Wildnis aus dem ziemlich zivilisierten Mainz. Es macht immer noch viel Spaß zu lesen, was du so schreibst ;-)
    Liebe Grüße, TE

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  2. Geile Fotos und das trotz der kleinen Digicam!

    Gruß
    Pick

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