Am 02.08. waren nun endlich alle Tourteilnehmer beisammen und es
folgte das 1. Gruppenmeeting bzw. Tourbriefing und das 1. gemeinsame
Dinner in Anchorage. Wir sind insg. Zu 8t mit einem 50%
Deutschanteil, der neben mir durch Natalie (Tourguide), Thorsten (aus
Nürnberg) und Uli (aus Hamburg) repräsentiert wird. Zusätzlich
sind noch Evelien aus Holland und Mary, Nancy & Dave (Tourguide)
aus USA dabei. Multikulti ist zwar anders aber die Gruppengröße ist
perfekt. Wir haben alle super viel Platz im Truck und das Kochen ist
auch nicht zu aufwendig (wenn man bedenkt, dass bis zu 18 Leute
mitfahren können). Es wurde die Tour besprochen und wir haben Koch-
und Zeltgruppen gebildet. Jede Kochgruppe ist abwechselnd für
Frühstück, Lunch und Dinner eines Tages zuständig und unsere 1.
Amtshandlung war daher eine Großshoppingtour im Fredmeyers (ähnlich
Walmart), um alle Lebensmittel für die nächsten 5 Tage einzukaufen.
Kühlmöglichkeiten sind natürlich im Truck vorhanden. Dazu muss man
wissen, dass die Preise außerhalb von Anchorage rapide ansteigen
(und Anchorage ist schon nicht günstig) und die Anzahl an großen
Supermärkten Richtung Norden nimmt ebenfalls stetig ab. Jede Gruppe
bekam ein Budget von 120 USD und konnte nun nach Lust und Laune für
die jeweiligen Mahlzeiten einkaufen. Hört sich einfach an, ist es
aber nicht..amerikanische Supermärkte sind echt besch......wenn man
sie nicht kennt. Und man braucht gefühlte Stunden, um die benötigten
Dinge zu finden. Allein um Frischkäse zu kaufen, der nicht 0% Fett
oder 100 ungewünschte Zusätze enthält oder gar ein
Analoglebensmittel ist (= „Better than Creme Cheese“, was auch
immer das dann ist), brauchte ich ca. 10 Minuten. Trotzdem waren wir
am Ende erfolgreich und die nächste Herausforderung war anschließend
alles im Truck zu verstauen, wow was für eine Lebensmittelschlacht
;)
Und dann gings endlich los Richtung Denali National Park, wo der
berühmte Mount McKinley, auch bekannt als Mount Denali, zuhause ist.
Der Berg, auf dem angeblich die kälteste Temperatur weltweit
gemessen wurde..brrrr....Angekommen am Rande des Parks (nach ca. 3-4
Stunden Fahrt), ging es nun zuerst ans Zelte aufbauen und sich mit
dem Campingleben vertraut machen. Personenzelte, Koch- und Esszelte,
Kochgeschirr, Propantank, etc. Die erste Nacht im Zelt war ebenfalls
unerwartet angenehm, wir haben geschlafen wie die Bären und kalt war
es auch nicht. Sind immerhin noch ca. 10°C nachts und ich habe ja
ganz tolle Merinoschlafunterwäsche ;) Ganz ungewohnt ist, dass es
nachts nicht dunkel wird. Die Sonne geht ca. gegen 22Uhr unter, aber
es bleibt immer ein Dämmerlicht zurück und zwar die ganze Nacht.
Keine Dunkelheit, kein Mond. Taschenlampe für den nächtlichen
Kloweg ist also unnötig. Nur die Mosquitos, ja, die sind schon der
Hammer..mehr sag ich nicht sonst kommt keiner mehr nach Alaska. Ich
darf auch nicht meckern, im Gegensatz zu Ulli, die wirklich in 1
Nacht >50 Stiche (auch auf Kopf, Auge, Nase, ÜBERALL) abbekommen
hat (allerdings nicht im Denali NP), habe ich nur ca. 20 kleine
Stiche die eher nach Flohbisse aussehen und meine Arme, Hände und
Schultern zieren. Vielleicht ists auch ne unheilbare
Busch-Hautkrankheit, ich beobachte es mal weiter..:-/
Am nächsten Tag ging es dann bereits um 7:00 Richtung NP los, was
bedeutete 6:00 Uhr Frühstück. Und wer war fürs Frühstück
zuständig? Genau: Ich, natürlich. Also: 5:15Uhr
aufstehen...YEAH...gähn. Im NP angekommen stiegen wir dann in einen
Tourbus um, der in 8 Stunden durch den ganzen Park fährt und immer
dann anhält wenn jemand „STOP, BEAR at 9 o´clock“ oder „MOOSE
at 3 o´clock“ ruft. Und was gabs zu sehen: 14 Bären (große und
kleine, braune und schwarze), einige Elche und Karibus, Eichhörnchen
und eine atemberaubende Berg- und Flusslandschaft. Leider habe ich
nur meine kleine Digicam und nicht wie die anderen eine schöne
„große“ anständige Kamera dabei. Aber auch wenn die Fotos nicht
nobelpreisverdächtig sind, bekommt man doch hoffentlich einen
kleinen Eindruck von der wirklich außerordentlich beeindruckenden
Landschaft des Parks.
Abends beim Pizza essen gab es dann erstmal etwas zu Lachen, da jeder
an seinen Pass gedacht hatte, außer Mary, die als eine der
Amerikanerinnen eigentlich wissen sollte, dass sie trotz ihren 33
Jahren kein Bier ohne ID bekommt..haha.
Am nächsten Tag gings wieder in den Park, diesmal zum Wandern und
Bären suchen. Leider, oder sollte ich sagen Gott sei Dank, haben wir
die Bären Mama mit den 2 Kleinen nicht mehr Auge in Auge
angetroffen, hatten zwar Bärenspray dabei aber ich bin mir nicht
sicher, ob ich mir wirklich eine leibhaftige Gegenüberstellung
wünsche. Die Anwesenheit der Bären war durch den allgegenwärtigen
„Bear poop“ nur allzu deutlich und während des Lunchs auf einem
grünen Hügel hat sich dann doch jeder dabei ertappt, wie er hin und
wieder mehr hektisch als gelassen einen Blick hinter sich warf, um
nach Meister Petz Ausschau zu halten.
Der Denali NP ist auf jeden Fall eine Garantie um Braunbären, Elche
und Karibus zu sehen. Mal läuft ein Karibu neben dem Bus her oder
über die Straße in nächster Nähe, dann trifft man die Bärenmama
mit 2 Cubs, die wild miteinander kämpfen (davon hab ich ein cooles
Video, ist aber leider zu groß zum Uploaden), dann läuft ne
Bärenfamilie an der Straße entlang, etc.
Und hier ein paar Bilder zum Geschriebenen:
Unser (Eveliens und meins) Zelt, in 5 min auf- und abbaubar.
Unser 1. Campground am See Nähe Denali NP mit Truck, Koch- und Esszelt.
Kochzelt mit Gaskocher und Handwaschstation vorm Eingang, Luxus!
Unsere Tourguides Nat & Dave
Denali NP:
Searching the bears...brrrr...
Hallo und herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag in der Wildnis aus dem ziemlich zivilisierten Mainz. Es macht immer noch viel Spaß zu lesen, was du so schreibst ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße, TE
Geile Fotos und das trotz der kleinen Digicam!
AntwortenLöschenGruß
Pick