Donnerstag, 26. September 2013

WRANGELL - ST. ELIAS NATIONAL PARK

Weiter ging es in den größten Nationalpark der USA, in den Wrangell - St.Elias NP. Hier war wieder Bushcamping angesagt in McCarthy auf einem Zeltplatz mit dem wunderschönen Namen „End of the road campground“. Angekommen, Zelte aufgeschlagen und mit der Umgebung vertraut gemacht: ein reißender Fluss, Gletscherblick und Berge wo man hinblickt. Das nahe am Fluss platzierte Outhouse (die Lautstärke des Flusses übertönte wirklich alles!) war diesmal mit special features ausgestattet. Wofür ist nur die von der Decke baumelnde Schnur links neben der Schüssel gedacht? Gibts hier etwa ne Toilettenspülung? Nicht alle haben sich getraut es rauszufinden, ich war natürlich neugierig und kam nicht drumrum mal dran zu ziehen...und siehe da: keine Toilettenspülung ;) Stattdessen hebt sich genau auf Augenhöhe des Sitzenden die mittlere Holzplanke der Tür an, sodass man freie Sicht nach Außen bzw. jeder Wartende draußen freie Sicht nach Innen hat...lol...wozu man das wohl braucht (vielleicht falls es mal länger dauert und man sich unterhalten will ?), keine Ahnung, aber lustig wars. Gott sei Dank stand keiner draußen als ich es ausprobiert hab ;)
Während die anderen einen teuren aber tollen Gletscherrundflug machten, haben Dave und ich uns ums Essen gekümmert. Lecker Barbecue 4 Dinner. Kurz nachdem wir gewarnt wurden, dass in Nähe des Zeltplatzes ein Schwarzbär unterwegs sei, kam er auch schon und hat sich die neuen Besucher mal angeguckt. Nachdem aber eine ganze Meute mit Kameras bewaffnet und „Bear bear“ brüllend in seine Richtung lief, ist er dann wieder verschwunden. Da wir dem Bär nachts nicht unbedingt nochmal in Zeltnähe begegnen wollten, haben wir neben den üblichen Anti-Bäranlock-Techniken sogar unser Spülwasser ca. 150m entfernt vergraben (dabei kamen Nancye und ich uns doch etwas komisch vor, als wir zu 2t mit Kinderschaufeln ein Loch graben mussten). Dafür wurden wir aber nachts verschont, wobei wir den Bär eh nicht gehört hätten, da das tosende Rauschen des Flusses selbst eine Unterhaltung im Zelt schwierig machte.
Am nächsten Morgen stand dann entweder Eisklettern oder Gletscherwandern auf dem Programm. Ich habe mich für den Glacier Hike entschieden, zusammen mit Mary und Thorsten. Auf dem Weg nach Kennicott (der seit 1938 verlassenen Kupfergeisterstadt Alaskas) habe ich dann auch gelernt, dass man locker 13 Leute in einen Minibus bekommt, wenn sich der ein oder andere noch aufs Armaturenbrett setzt oder in den Mittelgang hockt..;D
Mit Crampons (Schneespikes für die Schuhe) und Handschuhen ausgerüstet gings dann erstmal Richtung Gletscher, den wir nach ca. 1-1.5 Std erreichten. Dort angekommen, hieß es dann warm anziehen, Crampons anschnallen, noch ein letztes Mal in den Proteinriegel beißen und los gings auf den Gletscher. Dass Eis so hart sein kann - wow. Die Handschuhe waren daher auch nicht gegen die Kälte, sondern gegen Schnittverletzungen beim Ausrutschen gedacht. Die insg. 3 Stunden Wandern auf dem Gletscher waren nicht ganz unanstrengend, dafür wurde man aber mit tollen Ausblicken auf riesige Eisformationen, Gletscherspalten, Seen, Höhlen und Überhängen belohnt. On top gabs auch noch ne heiße Schoki auf dem Plateau, die wir sitzend auf ner Isomatte mit Blick auf nen eisblauen See zu uns nahmen. Besonders überrascht hat mich, dass Entfernungen auf dem Gletscher (ähnlich wie unter Wasser) unglaublich schwierig einzuschätzen sind. Da sind optische 500 Meter mal ganz schnell 7 Meilen!
War auf jeden Fall ne tolle Erfahrung und hat irre Spaß gemacht.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch en Käffchen im Waldcafe getrunken und uns nach einigem Verlaufen im Regen dann doch auf dem Zeltplatz eingefunden. Aufgrund der aufkommenden Kälte mussten wir uns dann abends auch nochmal zu Fuß auf in den einzigen Pub machen, wo ich dann mit Schrecken feststellte, dass meine doch ausgeprägte Follikulaphelie eindeutig Grenzen hat. So viele Rauschebärte bei 18-30 Jährigen braucht nun wirklich kein Mensch..Das war selbst mir zuviel.
Am nächsten Tag gabs dann morgens noch eine historic mine tour durch die um 1900 von J.P.Morgan und Guggenheim finanzierte Kennicott Kupfermiene und dann gings weiter nach Valdez.

 Campground mit Gletscherblick im Nirgendwo

 Campground von der anderen Flussseite aus

 Gletscherblick

 Das rechte, etwas versteckte Zelt ist meins (und Eveliens) :)

 Bärbesuch auf dem Campground

 Dave macht Essen - mjam

Das Outhouse mit special features
 Das Outhouse von hinten..etwas wacklig überm Flussbett..

 Regenbogen zur Begrüßung
 Jep!
Alaska Flagge. Wer erkennts? Genau, das Sternbild des großen Bären unter dem Polarstern. Tolle Idee, finde ich. Die Farbe Blau symbolisiert das Meer und die Farbe Gold den Reichtum Alaskas durchs Gold, was auch sonst.

 Endmoräne aus Eis

 Gletscherbeginn
 Auf dem Weg zum Gletscher

 Der erste Aufstieg, sieht auf dem Bild gar nicht so steil aus..

 Tolle Eislandschaft

 Thorsten, Mary und ich


 Die schwarzen Punkte in der Mitte sind Menschen..

 Vom Fotograf bis zum gefrorenen Wasserfall sinds nur 7 Meilen, sieht irgendwie näher aus.



 Schöner Gletschersee








 Was für Dimensionen


 Da gehts steil runter..

 On top



 Auf dem Rückweg 


Und noch ein paar Fotos von den Ice Climbern:




Und von der historic mine tour in Kennicott:





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